Vom 1. bis zum 17. Februar 2010 reisten 15 Studierende der Geschichte, Sozialwissenschaften und des Masters European Studies unter der Leitung von Prof. Dr. Brigitte Reinwald und in Begleitung von PD Dr. Kirsten Rüther und PD Dr. Ulrike Schmieder nach Senegal. Die Exkursion fand statt im Rahmen der Vorlesungen und Seminare zur Geschichte Senegals im 19. und 20. Jahrhundert von Prof. Reinwald im Sommersemester 2009 und im Wintersemester 2009/10. Die organisatorische Vorbereitung lag in den Händen von Brigitte Reinwald, Kirsten Rüther und Solenne Mazaleyrat sowie Abdou Karim Sané vom Freundeskreis Tambacounda e.V.
Dakar, die Hauptstadt Senegals, war die erste Etappe. Zum Programm gehörten der Ausbau der Kontakte zu den Lehrenden und Studierenden des Département d’Histoire der Université Cheikh Anta Diop, Dakar, ein Vortrag von Brigitte Reinwald zum Thema „Le forcement est fini!“ Les anciens combattants voltaïques et l’agencement des indépendances, 1945 à 1960 an der Universität Dakar, Besichtigungen in Dakar (Stadtführung, Rundgang zur Kulturgeschichte Dakars, Besuch des Museums für Afrikanische Kunst und des Museums der Streitkräfte) und auf der Insel Gorée vor Dakar (Historisches Museum, Sklavenhaus). Die Exkursionsteilnehmer/innen reisten außerdem in die alte koloniale Hauptstadt Saint-Louis im Norden des Landes, wo das historische Zentrum und das Fischerviertel Guet Ndar besucht wurden, und nach Joal-Fadiouth, wo neben dem Besuch des Geburtshauses von Leópold Senghor und des Kinderkrankenhauses der Stadt die Besichtigung der Insel Fadiouth auf dem Programm standen. In Tambacounda, der Provinzhauptstadt im Südosten Senegals, erhielten die Hannoveraner Gäste nach Antrittsbesuchen bei regionalen und örtlichen Amtsträgern (Gouverneur, Präfekt und Bürgermeister) in geführten Rundgängen durch zwei Grundschulen und das städtische Krankenhaus Einblicke in die Bildungs- und medizinische Versorgung, aber auch der Besuch der städtischen Mülldeponie stand auf dem Besichtigungsprogramm. Außerdem fanden thematische Vorträge und Workshops am Centre d’Énergie solaire et d’Hygiène statt, bei denen Brigitte Reinwald und Ulrike Schmieder Forschungsergebnisse des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover präsentierten. Schulinspektor Dr. Djibril Seck führte einen Workshop zur kolonialen Kinogeschichte Senegals durch und Eloi Coly, Kurator des Maison des Esclaves (Sklavenhauses) in Gorée, zum Thema der Reparationen für den transatlantischen Sklavenhandel.
Ein Gegenbesuch von Studierenden und Doktorand/innen in Hannover soll geplant werden. Einige Hannoveraner Studierende beabsichtigen, ihre Abschlussarbeiten zu Themen der senegalesischen Geschichte schreiben. Alle Teilnehmer/innen haben persönliche Kontakte in Senegal knüpfen und ein differenziertes Bild der senegalesischen Gesellschaft und Kultur gewinnen können.