Die Zeitgeschichte wird in Hannover als ein historischer Zeitraum betrachtet, der nicht nur die klassischerweise als Zeitgeschichte verstandene „Epoche der Miterlebenden“ umfasst, sondern als Epoche, die das „lange zwanzigste Jahrhundert“ einschließt, seit Beginn der Hochmoderne um 1880/90 bis etwa 2000/2020.
Forschungsprojekte zur Deutschen und Europäischen Zeitgeschichte
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Konkretisierung des Hypothetischen. Pandemie-Preparedness seit den 1990er Jahren – historische, ethische und juristische Bedingungen des Corona-ManagementsIn den 1980er Jahren ging das "Zeitalter der Immunität" (Thießen) seinem Ende entgegen. Als Kehrseite einer neuen Phase der Globalisierung nahm die Wahrnehmung von pandemieauslösenden Viren als Bedrohung von Gesundheit, Wirtschaft und Sicherheit an Bedeutung zu. Seuchenbekämpfung, wie historisch vielfach nachweisbar, zog nie ausschließlich medizinische und hygienische, sondern immer auch — mehr oder minder weitreichende — politische, gesellschaftliche, ökonomische, ethische und rechtliche Konsequenzen nach sich.Team:Jahr: 2021Förderung: Interdisziplinäres Projekt (DFG)
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Das Vermögen des Hochadels: Das Haus Hannover 1913-1953Das Promotionsprojekt untersucht am Beispiel eines Familienzweigs der Welfen, und zwar des bis 1918 regierenden Hauses Hannover, wie – auf welcher materiellen Grundlage und mit welchen sozialen und im weitesten Sinne kulturellen Strategien – es dieser hochadeligen Dynastie gelang, sich nach dem Sturz der Monarchie sowie dem Verlust rechtlicher und sozialer Privilegien und großer Vermögensteile in drei unterschiedlichen politischen Systemen gesellschaftlich zu behaupten.Team:Jahr: 2019Förderung: DFG
Abgeschlossene Forschungsprojekte zur Deutschen und Europäischen Zeitgeschichte
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„Eine ‚société des eprits‘“? Die intellektuelle Zusammenarbeit im Rahmen des VölkerbundsHabilitationsschrift, HannoverLeitung: Jonathan VogesJahr: 2021
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Die NS-Geschäfte der WelfenStudentisches Projekt mit finanzieller und logistischer Unterstützung des Hauses Hannover und des Niedersächsischen Landesarchivs.Leitung: Cornelia RauhJahr: 2020
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Hebammen im „biopolitischen Laborraum“ des „Reichsgaus Wartheland“. Geburtshilfe zwischen Privatheit und staatlichem ZugriffIn der Projektlaufzeit vom 01.06.2014 bis 30.11.2016 werden deutsche und polnische Hebammen als Akteure mit ihren jeweils spezifischen Handlungsoptionen, -motiven und Eigenlogiken in den Blick genommen. Hebammen arbeiteten als Expertinnen im weiblich besetzten und zugleich politisch hoch aufgeladenen Aktionsfeld von Geburt und Reproduktion im Reichsgau Wartheland. Das übergeordnete germanisierungs- und biopolitische Ziel, eine leistungsstarke erweiterte Volksgemeinschaft zu schaffen und zugleich die biologische Kraft der polnischen Bevölkerung zu brechen, bestimmte Geburtshilfe und Hebammenarbeit.Leitung: Wiebke LisnerJahr: 2019Förderung: DFG-Postdoc-Projekt
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Unternehmer und Migranten aus dem Russischen Reich – die Ölgroßhändler Kahan (1850-1950)Mit Veröffentlichung ihrer 2018 im Wallstein-Verlag Göttingen unter dem Titel „Die Kahans aus Baku“ veröffentlichten Familienbiographie hat Apl. Prof. Verena Dohrn das Projekt nach mehrjähriger, von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanzierter Forschung, abgeschlossen.Leitung: Verena DohrnJahr: 2018
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Die Stadt, das Geld und der Markt. Immobilienspekulation in der Bundesrepublik 1960-1985 (= Studien zur Zeitgeschichte 89)Die aktuelle Debatte über stark steigende Grundstückspreise und Mieten findet in dieser Untersuchung ihr historisches Fundament: Das Buch zeigt, wie intensiv in der Bundesrepublik bereits nach 1960 über das gleiche Problem gestritten wurde. Als Schuldige galten profitgierige "Spekulanten", denen unmoralische Geschäftsmethoden vorgeworfen wurden. Anhand zahlreicher Fallbeispiele - aus Frankfurt am Main, München, Hamburg, Köln und West-Berlin - untersucht Karl Christian Führer sowohl das konkrete Geschehen auf den Märkten für Grundstücke und Wohnraum als auch die zahlreichen Proteste gegen die "Spekulation" mit Immobilien, etwa durch Hausbesetzungen, bis 1985.Leitung: Karl Christian FührerJahr: 2016
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Die Klosterkammer im NationalsozialismusVon Apl. Prof. Schmiechen-Ackermann herausgegebener Aufsatz- und QuellenbandLeitung: apl. Prof. Dr. Detlef Schmiechen-AckermannTeam:Jahr: 2015Förderung: Volkswagen-Stiftung, Klosterkammer HannoverLaufzeit: 12/2015 - 11/2018
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Gewerkschaftsmacht und ihre Grenzen. Die ÖTV und ihr Vorsitzender Heinz Kluncker 1964-1982, Bielefeld 2017Im Transcript-Verlag erschienenen Monographie.Team:Jahr: 2014Förderung: Hans-Böckler-Stiftung
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Die Geschichte der Siemens AG 1966-2011Von der Siemens AG in Auftrag gegebenes Projekt, aus dem 2014 eine 840 Seiten starke Schrift hervorging, deren Erscheinen das Unternehmen verhinderte.Leitung: Cornelia Rauh, Prof. Dr. Hartmut Berghoff, Universität GöttingenJahr: 2014
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Die Entstehung der modernen Agrarindustrie. Fleischproduktion, Fleischvermarktung und Fleischkonsum in der Bundesrepublik Deutschland 1950-1994Das Projekt untersucht Ursachen, Verlauf und Auswirkungen des Strukturwandels in der westdeutschen Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Beispiel von Fleischproduktion, -vermarktung und -konsum.Leitung: Karl Christian FührerJahr: 2013Förderung: DFG
Abgeschlossene Dissertationen
Karen Holtmann
Zwischen Politisierung und Entpolitisierung: Wahrnehmungen, Zuschreibungen und (Selbst)Deutungen von Frauen und Männern in Hochverratsprozessen vor dem nationalsozialistischen Volksgerichtshof am Beispiel der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe. Diss. 2008, veröffentlicht 2010 im Ferdinand Schöningh-Verlag unter dem Titel: Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe vor dem Volksgerichtshof. Die Hochverratsverfahren gegen die Frauen und Männer der Berliner Widerstandsorganisation 1944-1945. http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-15969
Nach der Promotion: Wissenschaftliche Koordinatorin an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology.
Achim Eberspächer
Das Projekt Futurologie. Aufstieg und Fall eines Produkts des naturwissenschaftlich-technischen Fortschritts in der BRD der 1960er- und 1970er-Jahre, Diss. 2014. Förderung: Gerda Henkel Stiftung, Robert Jungk-Stipendium der Stadt Salzburg erscheint 2018 im Verlag Ferdinand Schöningh unter dem Titel: Das Projekt Futurologie. Über Zukunft und Fortschritt in der Bundesrepublik 1952-1982, Paderborn: Ferdinand Schöningh-Verlag.
Nach der Promotion: Wissenschaftlicher Referent im Projekt "Energiesysteme der Zukunft" der deutschen Wissenschaftsakademien, Berlin https://energiesysteme-zukunft.de/projekt/geschaeftsstelle/
Jonathan Voges
Die Do it yourself-Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland in sozial-, konsum- und unternehmensgeschichtlicher Perspektive, Diss. 2016. Förderung: Studienstiftung des deutschen Volkes. Nach der Promotion: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Deutsche und Europäische Zeitgeschichte des Historischen Seminars der Leibniz-Universität. Details
Nils Fehlhaber
Der Achse entgegenarbeiten´. Besuchsaustausch zwischen Nationalsozialismus und Faschismus 1933-1943, Diss. 2016.
Nach der Promotion: Unternehmensarchivs der Continental AG, Hannover.
Nina Ziesemer
Denkmalbestand im Wandel-Ostberliner Baudenkmäler nach 1989 Förderung: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Diss. 2016.
Nach der Promotion: "Seit August 2016 ist Nina Ziesemer Volontärin beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik in Berlin (BStU). Sie wird dort alternierend in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Ausstellungsorganisation tätig sein. Externer Teil ihres Volontariats ist zudem eine Fortbildung an der Deutschen Presseakademie."
Benedikt Tondera
Der sowjetische Auslandstourismus in die "kapitalistischen Länder" des Westens und die "sozialistischen Bruderstaaten" von 1953-1982 Förderung: Studienstiftung des deutschen Volkes
Nach der Promotion: Wissenschaftlicher Mitarbeiter des von der DFG geförderten Projekts "Im Dienste des Zaren" am Historischen Seminar der Universität Bamberg, seit 2018 der Universität Oldenburg.
Martin Stief
Wirtschafts- und Umweltgeschichte der DDR am Beispiel der Chemie-Industrie am Standort Bitterfeld. Förderung: durch Projektstelle der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Forschung/Mitarbeiter/Stief.htm