Die geschichtsdidaktische Forschung an der LUH Hannover konzentriert sich vorrangig auf Projekte der empirischen wie theoretischen Geschichtsunterrichtsforschung. Im Mittelpunkt stehen Bemühungen um ein tieferes Verständnis des Geschichtsunterrichts, seiner Bedingungen, Prozesse und Wirkungen. Empirische Projekte im Bereich der Phänomenforschung streben eine phänomenologische Beschreibung des Geschichtsunterrichts an (Wie lässt sich der Unterricht im Fach Geschichte beschreiben?). Projekte im Bereich der Ergebnis- und Wirkungsforschung streben die Ermittlung und Erklärung von Effekten des Geschichtsunterrichts an (Welche Effekte hat der Geschichtsunterricht und wie lassen sie sich erklären?). Projekte im Bereich der Unterrichtsqualitätsforschung zielen auf die Identifikation von Merkmalen guten, gelingenden Geschichtsunterricht (Was ist guter Geschichtsunterricht?). Die empirischen Projekte erfolgen dezidiert auch interdisziplinär in Zusammenarbeit mit der Erziehungswissenschaft, der Pädagogischen Psychologie sowie anderen Fachdidaktiken (Mathematikdidaktik), Sportdidaktik, Didaktik der Naturwissenschaften oder auch Religionspädagogik). Neben der empirischen Erforschung bildet die theoretische Durchdringung des Geschichtsunterrichts einen weiteren Schwerpunkt der Geschichtsdidaktik an der LUH Hannover. So konnte in Zusammenarbeit mit Kolleg*innen der Universität zu Köln sowie der Universität Osnabrück erstmalig eine geschlossene Theorie des Geschichtsunterrichts vorgelegt werden. Neben der empirischen wie theoretischen Geschichtsunterrichtsforschung richtet sich das Interesse des Lehrstuhls auf die Erforschung geschichtskultureller Phänomene sowie ihrer Rezeption.
Projekte (Auswahl)
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Entwicklung eines schulfachübergreifenden Instruments zur videobasierten Klassifikation metakognitiv-diskursiver Unterrichtsqualität am Beispiel der Fächer Geschichte, Mathematik, Religion (MeDUQua)Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung eines Kodier- und Ratinginstruments zur Erfassung metakognitiv-diskursiver Unterrichtsqualität: Mit dem Instrument werden neben den in bisherigen Untersuchungen im Vordergrund stehenden metakognitiven Anregungen der Lehrperson auch metakognitive Aktivitäten der Lernenden sowie die diskursive Qualität des Unterrichts erfasst. Das Instrument wird in den Fächern Mathematik, Geschichte und Religion eingesetzt. Mittels Generalisierbarkeits- und Entscheidungsstudien werden Reliabilität, Varianzverteilung und Anzahl der Unterrichtssequenzen ermittelt, die zur zuverlässigen Messung der metakognitiv-diskursiven Unterrichtsqualität erforderlich sind.Leitung: Prof. Dr. Frank Lipowsky (Universität Kassel), Prof. Dr. E. Cohors-Fresenborg (Universität Osnabrück), Dr. Anna Katharina Praetorius (DIPF, Frankfurt), Dr. Edyta Nowinska (Universität Osnabrück), Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke (Universität Osnabrück),Jahr: 2017Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Laufzeit: März 2015 - Februar 2017
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Geschichte und Gesellschaftslehre. Historisches Lernen in UnterrichtsreihenDie Studie „Geschichte und Gesellschaftslehre“ wendet sich historischen Lehr-Lern-Prozessen in Unterrichtsreihen zu. Wie gestalten sich die Anbahnung und Performanz historischen Lernens in Unterrichtsreihen? Welche Lerneffekte lassen sich beschreiben? Die Studie ist in der Phänomen-, Ergebnis- und Wirkungsforschung angesiedelt und kombiniert Videographien, Lehrer*inneninterviews und Schüler*innenbefragungen.Leitung: Meik Zülsdorf-KerstingJahr: 2023Förderung: gefördert durch die Uni Osnabrück
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Interdisziplinäre Forschung zu Unterrichtsqualität:Chemiedidaktik (LUH Hannover), Sportdidaktik (Uni Potsdam und Universität Basel), pädagogisch-psychologische Lehr-Lernforschung (Universität Zürich).Jahr: 2023
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Dissertationsprojekte im Bereich der empirischen Geschichtsunterrichtsforschung:Werturteilsbildung im Geschichtsunterricht, empirische Schulbuchforschung, Aufgaben- und Zentralabiturforschung.Jahr: 2023