Vom 12. Februar bis zum 1. März 2013 führten das Historische und Romanische Seminar eine Exkursion nach Mexiko durch.
Unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Christine Hatzky (Historisches Seminar) und Frau Prof. Dr. Lidia Becker (Romanisches Seminar) erkundeten die Studenten*innen fast drei Wochen das Land.
Halt machte die Exkursionsgruppe in Mexiko Stadt, der Hauptstadt des Landes, wo sie das Zentrum rund um die Catedral Metropolitana besuchte. Unter dieser Kathedrale befand sich der ehemalige Haupttempel der Azteken, der 1521 von den Spaniern zerstört wurde. Auch die berühmten Schwimmenden Gärten von Xochimilco, das ehemalige Anbaugebiet für Obst und Gemüse der Azteken, wurden besucht.
Der mexikanischen Universität UNAM (Nationale Autonome Universität Mexikos) wurde selbstverständlich auch ein Besuch abgestattet. Die UNAM ist eine der ältesten (Gründung 1551) und die größte Universität des lateinamerikanischen Kontinenten (sie zählt heutzutage ca. 300 000 Studenten*innen). Seit 2007 gehört sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Auch ein Besuch im Palacio Nacional, dem Regierungsgebäude Mexikos, dürfte natürlich nicht fehlen. Neben der Tatsache, dass es sich hier um den Regierungssitz des Landes handelt, sind doch vor allem die sogenannten murallas (Deutsch: Wandbilder) Anziehungspunkt für Besucher, die sich im Treppenhaus des Palacio Nacional befinden. Berühmte mexikanische Muralisten wie José Clemente Orozco, David Alfaro Siqueiros und Diego Rivera fertigten hier ihre murallas an. Das bekannteste dieser Wandbilder ist sicherlich Riveras La historia de México, welches einen Ablauf der mexikanischen Geschichte, von den Beginnen der Reiche der Indigenen (u.a. die Azteken), bis über den Unabhängigkeitsprozess bis hin zur Mexikanischen Revolution des 20. Jahrhunderts darstellt.
In der Nähe Mexiko Stadt befindet die Pyramidenstätte Teotihuacán- die größte präkolumbianische Stadt. Sie zählte damals 150 000 Einwohner und erreichte eine Ausdehnung von mehr als 20 Quadratkilometer. Teotihuacán stellte die Hauptstadt eines Reiches dar, dessen Einfluss sich über ganz Mesoamerika erstreckte. Über Herkunft und das Leben der Bewohner in der Stadt ist nicht viel überliefert, doch Wissenschaftler fanden heraus, dass sie zwischen dem 1. Jh. n. Chr. und dem 7. Jh. ihre Blütezeit erlebte. Nach einem großen Brand wurde die Stadt jedoch von den Bewohnern verlassen. Heutzutage finden sich dort noch die berühmte Mond- und Sonnenpyramide, die ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt sind.
Die Exkursiongruppe besuchte auch die nordwestlich von der Hauptstadt gelegene Stadt Guanajuato. Sie war eine ehemalige Silberbergbaustadt, die zwischen 1558 und 1808 rund 20% des weltweiten Silbervorkommens produzierte. Seit 1988 gehört sie ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Auch ein Besuch der Städte San Miguel de Allende sowie Dolores Hidalgo durften bei der Mexiko-Exkursion nicht fehlen. In dem kleinen Örtchen Dolores wurde beispielsweise der Grundstein der mexikanischen Unabhängigkeit. Am Morgen des 16. September 1810 löste der Priester Miguel Hidalgo mit seinem Grito de Dolores (Deutsch: Schrei von Dolores) die Bewegung aus, die 1821 zur Loslösung Mexikos von der spanischen Krone führen sollte.