Das Fachgebiet „Deutsche und europäische Zeitgeschichte“ widmet sich dem „langen 20. Jahrhundert“ und dem noch jungen 21. Jahrhundert. Der Fokus in Forschung und Lehre liegt auf der deutschen Geschichte in politik-, wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive, sowie auf der Beziehungsgeschichte zwischen den Gesellschaften Deutschlands und seiner Nachbarstaaten. Die Zeitgeschichte umgreift mithin zwei Weltkriege und mehrere politische Systemwechsel, mit umwälzenden Folgen für die politische Geographie Europas ebenso wie für Wirtschaft, Lebensverhältnisse und Kultur in den betroffenen Ländern.
In ihren Forschungen und Lehrveranstaltungen sind die Dozentinnen und Dozenten der Deutschen und Europäischen Zeitgeschichte bemüht, komplexen historischen Veränderungsprozessen am Beispiel konkreter historischer Problemstellungen nachzugehen. Nicht zuletzt geht es auch um den Wandel geschichtswissenschaftlicher Deutungskonzepte. Denn auch die Geschichtswissenschaft hat im Verlaufe der hier behandelten Epoche bedeutende theoretisch-konzeptionelle Veränderungen durchgemacht. Seit den 1990er Jahren haben nationale Geschichtsbilder an Überzeugungskraft verloren und sind mehr und mehr globalgeschichtlichen Deutungen und einer durch Methodenvielfalt gekennzeichneten Pluralisierung des Fachs gewichen. Im Rahmen von Lehrangeboten zur Theorie und Geschichte der Geschichtswissenschaft werden auch diese Veränderungen der Geschichtskultur im europäischen Kontext untersucht. Nahezu alle im Modulkatalog der einzelnen geschichtswissenschaftlichen Studiengänge aufgelisteten Module können – soweit sie nicht explizit der Einführung in andere Epochen gewidmet sind – im Bereich der Deutschen und Europäischen Zeitgeschichte studiert werden.
Das aktuelle Kolloquiumsprogramm für das Wintersemester 2023/24 findet sich hier.
Professur Deutsche und Europäische Zeitgeschichte
Fachgebietsleitung
30167 Hannover
Mitarbeiter (DFG-Forschungsprojekt)
30167 Hannover
und nach Vereinbarung
Mitarbeiter (Public History)
30167 Hannover
Mehr noch als andere Epochen ist die Zeitgeschichte durch die zunehmenden Wechselwirkungen von Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur sowie durch transnationale Verflechtungen gekennzeichnet. Diesen – auch als das Jahrhundert der Bilder – gekennzeichneten Zeitraum unter den Begriff der Zeitgeschichte zu subsumieren, scheint auch insofern geboten, als er sich im historischen Gedächtnis unserer Gegenwart vom Kontinuum vorangegangener Jahrhunderte klar abhebt, weil er medial anhaltende Präsenz hat.